Kontaktformular

contact

RWE KRAFTWERK IBBENBÜREN

Die Stromerzeugung hat in Ibbenbüren Tradition. Bereits 1954 begann die Kohleverstromung am

Standort.

Der 838-Megawatt-Steinkohleblock erzeugte am 19. Juni 1985 erstmals Strom. Für die Verstromung der von der benachbarten Zeche geförderten niederflüchtigen Anthrazitkohle ist eine Schmelzkammerfeuerung erforderlich. Der Ibbenbürener Schmelzkammerkessel ist weltweit der größte Kessel dieser Bauart. Neben dem Hauptbrennstoff, der Ibbenbürener Anthrazitkohle, werden Heizöl als Zündbrennstoff, Wirbelschichtbraunkohle als Stützbrennstoff sowie die Ersatzbrennstoffe Tiermehl und Klärschlamm eingesetzt.

Nach der Schließung der Zeche wird im Kraftwerk ausschließlich Steinkohle von auswärts, so genannte Weltmarktkohle, eingesetzt. Diese Kohle erforderte eine Umrüstung des

Kraftwerks – denn sie hat andere Verbrennungseigenschaften als die bislang verwendete Ibbenbürener Anthrazitkohle.

 

Aus Staub wird Baustoff

Die umfangreichen Anlagen zur Rauchgasreinigung bestehen aus Elektrofiltern zur Entstaubung, Entschwefelungsanlage und der Stickoxidreduzierung. In den Elektrofiltern werden die staubförmigen Aschepartikel aus den Rauchgasen abgeschieden und als Flugstaub in die Schmelzkammer zurückgeführt und eingeschmolzen. Das entstehende Granulat wird als Baustoff verwertet.

 

Gips für die Baustoffindustrie

Das bei der Verbrennung der Kohle entstehende Schwefeldioxid wird in der Entschwefelungsanlage durch Kalkmilch aus den Rauchgasen entfernt und als Gips in der Baustoffindustrie verwertet. Die Stickoxidreduzierung arbeitet nach dem Verfahren der selektiven katalytischen Reduzierung. Die im Rauchgas enthaltenen Stickstoffoxide werden durch Ammoniak (NH3) an einem Katalysator zu gasförmigem Stickstoff und Wasserdampf umgesetzt. Alle Rauchgasreinigungsanlagen sind so ausgelegt und betrieben, dass die gesetzlich geforderten Grenzwerte sicher eingehalten bzw. unterschritten werden.

 

Wasser-Dampf-Kreislauf

In der Kesselanlage wird die Kohle verfeuert, um Wasser in Heißdampf zu verwandeln, der energetisch genutzt wird.

Eine geschlossene Bandbrücke transportierte die Kohle von der Zeche direkt ins Kraftwerk. Dort gelangte sie in die Mühlenbunker der Kesselanlage. Acht Kohlemühlen zermahlten sie anschließend zu Feinstaub. Über 32 Brenner wird der Kohlenstaub im Schmelzkammerkessel verbrannt. Im Rohrsystem des Kessels verdampft das Wasser.

Rund 2.300 Tonnen Wasser können so innerhalb einer Stunde in Heißdampf umgesetzt werden. Dafür sind stündlich 245 Tonnen Kohle nötig. Der erzeugte Dampf strömt auf die Schaufelräder der Turbinenwelle und versetzt diese in eine Drehbewegung. So wird die Energie des Dampfs in mechanische Energie umgewandelt. Die Dampfeintrittstemperatur wird dabei von 540 Grad Celsius auf 40 Grad Celsius reduziert und der Druck von 198 bar auf 0,06 bar abgebaut.

Der an die Turbine gekoppelte Generator erzeugt aus mechanischer Drehbewegung elektrischen Strom. Um die entstehende Wärme im Generator abzuleiten, wird dieser mit Wasserstoff gekühlt. Über den Netztrafo wird die Generatorspannung dem öffentlichen Stromnetz angepasst. Die Leistung des Generators beträgt 838 MW. Die durch die hohen Brennkammertemperaturen aufgeschmolzene

Schlacke fließt über vier Fallschächte in sogenannte Nass-Entascher. Stündlich entstehen dort rund 25 Tonnen Granulat, die in der Bauindustrie weiterverwertet werden.

 

Kühlwasserkreislauf

Die aus den Niederdruckteilen der Turbine austretende Dampfmenge wird in dem nachgeschalteten Kondensator abgekühlt und dadurch kondensiert. Das Kondensat wird anschließend in den Speisewasserbehälter zurückgepumpt und dem Rohrsystem des Kessels wieder zugeführt. Der zur Kühlung des Kondensators benötigte Kühlkreislauf nimmt die Restwärme auf.

Das circa 37 Grad Celsius warme Wasser wird anschließend im Kühlturm verrieselt und kühlt dabei auf 25 Grad Celsius ab. Stündlich verdunsten so rund 1.000 Kubikmeter Wasser in die Atmosphäre. Dieser Wasserverlust muss kontinuierlich ersetzt werden. Pro Stunde zirkulieren in diesem

Kühlwasserkreislauf 54.000 Kubikmeter Wasser.

Um die Kühlwasserversorgung sicherzustellen, wurde eine 38 Kilometer lange Fernwasserleitung zum Dortmund-Ems-Kanal gebaut. Südlich der Schleuse Münster werden pro Stunde etwa 1.400 Kubikmeter Frischwasser entnommen und über Pumpen zum Kraftwerk geleitet.

 

Ohne ständige Kontrolle geht es nicht

Im zentralen Leitstand des Kraftwerks überwachen die Mitarbeiter der Anlage die Betriebsabläufe, die grafisch an einer Instrumentenwandtafel dargestellt werden. Auf Monitoren können sie das

Geschehen an den sicherheitsrelevanten Stellen verfolgen.

Neben der Prozesskontrolle erfolgt im Leitstand auch die Steuerung des Kraftwerks. Vom Bedienerpult aus geben die Mitarbeiter per Mausklick oder auf Knopfdruck die Steuerbefehle an die Kraftwerksaggregate weiter. So kann die Anlage jederzeit den Marktanforderungen entsprechend eingesetzt werden.

 

Besichtigungsmöglichkeiten

Für Gruppen ab 20 Personen – Zielgruppe: Nachbarn, Schulen, Hochschulen und Fachbesucher – bietet unser Besucherdienst nach Anmeldung während des ganzen Jahres kostenlos Führungen in unseren Tagebauen und Kraftwerken an. Bitte senden Sie uns hierüber eine schriftliche Anfrage.

(Quelle: group.rwe)

 

 

Your Location?

RWE KRAFTWERK IBBENBÜREN
RWE KRAFTWERK IBBENBÜREN
Schwarzer Weg 10
49479 Ibbenbüren
KREIS STEINFURT
Deutschland

 

 

Eintritt:bitte Hinweise auf Webseite beachten
Barrierefreier Zugang:bitte Hinweise auf Webseite beachten