Vechtezentrum

Was die Industrialisierung im 19. Jahrhundert aus Manchester gemacht hat, erlebte Schüttorf im Kleinen. In der Vechtestadt begann das neue Zeitalter 1866 mit einer Baumwollweberei der Firma Schlikker & Söhne, schon bald folgte eine Spinnerei mit 35000 Spindeln.

Bei Schürmer entand eine Färberei. Überall schossen die Fabriken aus dem Boden. Das Städtchen der Handwerker und Kaufleute wurde zu einem Zentrum der Textilindustrie. Von 1890 bis 1900 stieg die Einwohnerzahl auf das Doppelte. Diese rasante Entwicklung lässt sich am Stadtbild noch heute ablesen. Obwohl die Textilindustrie in 1990 mit dem Ende der Firma Schlikker & Söhne ihren Niedergang erlebte, geben die überwiegend aus rotem Ziegelstein gebauten Fabrikgebäude ein beeindruckendes Bild ab. Zum Beispiel die viergeschossige Spinnerei von Schlikker & Söhne, deren trutzige Architektur an eine Burg erinnert, wird derzeit saniert und wohl bald einer neuen Nutzung zugeführt. Zwei Schüttorfer Betriebe produzieren heute noch Textilien, Schümer und Rofa. Beide sind auf hochwertige Schutz- und Berufsbekleidung spezialisiert. (Samtgemeinde Schüttorf)

Die ehemalige Spinnerei beherbergt heute auf vier Stockwerken und 2000 m2 Fläche 30 Nutzungseinheiten, bestehend aus Arztpraxen, Büros, Aktivpark Wellness, Physio- und Ergotherapiepraxen, einen Nonfood-Discounter und eine Apotheke. Bei der 2009 abgeschlossenen Sanierung ging es neben dem Erhalt der Bausubstanz im Wesentlichen um die Verschmelzung von Alt und Neu und den Einklang der Klinkerfassade mit den schwarzbraunen acrylcolor- Kunststofffenstern.

(Quelle: rpb tektur Planungsgesellschaft mbH)