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N.V. Ulftsche IJzergieterij v/h Becking en Bongers (Ulfter Eisengießerei vormals Becking & Bongers)

Bongersstraat 1 - 239, 7071 CN Ulft
GPX: 51.88656250273017, 6.386121616169996

Ulft bekam 1895 eine zweite Eisengießerei, im Volksmund „De Ni-je Hut“ (die neue Hütte) genannt.

Zwischen der Oude IJssel und dem Rijksweg bzw. der Kleinbahnstrecke gründeten die Herren Becking und Bongers ihre „Ulftsche IJzergieterij“. Sie hatten ihr Handwerk bei der DRU und bei Vulcaansoord gelernt. In ihrer Blütezeit hatte die Eisengießerei bis zu 600 Beschäftigte.

Während des Ersten Weltkriegs arbeiteten mehrere Dutzend Deutsche in der Fabrik. Im Personalverzeichnis wurde bei vielen von ihnen unverblümt der Vermerk „Deserteur“ eingetragen. Die Fabrik fertigte verschiedene Gusseisenprodukte, war aber vor allem für ihre Kohleöfen und -herde bekannt. Auch schöne Wendeltreppen und andere dekorative Gusseisenarbeiten gehörten zum Repertoire. Neben einer Gießerei gab es eine Blechwerkstatt, Vernickelungs- und Galvanisierungsanlagen sowie eine Emaillierabteilung. 

In den 1930er Jahren erzeugte die Fabrik ihren eigenen Strom und belieferte damit auch mehrere Wohnhäuser in ihrem Umfeld.

Obwohl das Unternehmen hervorragende Arbeit leistete, war bekannt, dass die Familien der beiden Direktoren nicht gut miteinander auskamen. So gründete Becking zusammen mit einem Geschäftspartner namens Conijn in Doetinchem ein eigenes Metallunternehmen, das den Namen Beccon bekam.

Die „neue Hütte“ war eines der ersten Unternehmen, die der beginnenden Krise der Eisen- und Stahlindustrie in den 1960er Jahren zum Opfer fiel. Eine Fusion mit der Gießerei Beckers aus Bergen op Zoom konnte das Unternehmen nicht retten: 1970 wurden die Tore geschlossen.

Benraad, eine Fabrik für Gasöfen in Terborg, siedelte sich in den Fabrikgebäuden an, aber auch diese Lösung war nicht von Dauer. Anschließend nutzte Ulamo (Ulftse Lak- en Moffelonderneming) die Gebäude viele Jahre lang, bis die Gemeinde den Komplex Ende der 1990er Jahre in den großen Sanierungsplan aufnahm, der auch das DRU-Gelände umfasste.

Die Fabrikgebäude der neuen Hütte wurden abgerissen. Es entstand ein Wohngebiet, dessen Straßennamen an die Gießerei-Industrie erinnern. Im südlichen Teil des Viertels, in einem Vorgarten an der Bongersstraat, befindet sich ein Kunstwerk mit dem Titel „Vloeiend“ (Fließend) mit einem Bezug zur Eisengießerei.

Touristische Tipps in der Umgebung
Auf dem Weg von der Ulftsche IJzergieterij zur Isselburger Hütte findest du die folgenden Ausflugsziele:

Natur- und Erholungsgebiet Engbergen, Bosweg/Engbergseweg – Gendringen
Ein paar hundert Meter außerhalb von Ulft siehst du rechterhand einen alten jüdischen Friedhof, auf dem sich mehrere Grabmale aus Gusseisen finden. ACHTUNG: Hier gibt es keinen Parkplatz. Du kannst entweder am Straßenrand oder am Aussichtspunkt Engbergen parken, von wo du ein Stück zu Fuß gehen musst.

Engbergen ist ein schönes, abwechslungsreiches Erholungsgebiet. Dort befinden sich unter anderem eine Freilichtbühne, ein Spielplatz und ein Golfplatz. Ein Barfußpfad bietet bei jedem Schritt neue Sinneseindrücke. Am plätschernden Wasser von Oude IJssel und Aa gibt es Möglichkeiten zum Wandern und Radfahren. Wer gerne aufs Wasser möchte, kann eine Bootsfahrt mit dem Iesselganger unternehmen, Kanu fahren oder stehpaddeln. Tierfreunde sollten den Kinderbauernhof besuchen oder – unweit von Engbergen – einen High Tea auf einer Alpakafarm genießen. Du möchtest Genaueres über die Möglichkeiten erfahren? Besuche die Tourist-Info im VVV Inspirationspunkt im DRU Industriepark in Ulft.

Huis Landfort
Das Landgut Landfort ist ein Sommersitz und früheres Rittergut in Megchelen. Die Geschichte dieses Anwesens nahe der deutschen Grenze reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück. In den kommenden Jahren wird das Herrenhaus renoviert, sodass es in Zukunft in seinem alten Glanz besichtigt werden kann. Das Landgut ist bereits für Besucher geöffnet. In dem neu zu bauenden Kutschhaus soll ein Zentrum für die Erforschung der niederländischen Landsitz-Kultur entstehen.


Schloß Anholt, Schloß 1 - Isselburg
Im Einzugsgebiet der Oude IJssel, die auf Deutsch Issel heißt, liegen Anholt und Isselburg. Besonders sehenswert ist die imposante Wasserburg Anholt. Sie ist eines der größten Schlösser im Münsterland, wurde im 12. Jahrhundert erbaut und liegt am südlichen Rand von Anholt. Ein Teil des Schlosses beherbergt heute das Parkhotel Wasserburg Anholt. Im Museumsbereich des Schlosses ist eine Sammlung von Porzellan, Möbeln, Waffen und Gemälden zu bewundern, darunter ein Rembrandt. Die weitläufigen Gärten, die das Schloss umgeben, und der im englischen Stil angelegte Park warten mit einem Wassergarten, einem Labyrinth und einer Blumenwiese auf.

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