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Flender
Alfred-Flender-Strasse 77 (147 – 27), 46395 Bocholt
GPX: 51.82354143815046, 6.608171238636553
Bocholt hatte sich im 19. Jahrhundert zu einer bedeutenden Industriestadt mit Dutzenden von Textilbetrieben, Spinnereien und Webereien entwickelt. Um die dazugehörigen Maschinen über Lederriemen anzutreiben, wurden unzählige hölzerne Riemenscheiben benötigt.
1898 gründeten zwei Bocholter Bürger eine Eisengießerei und Maschinenfabrik, in der sie Riemenscheiben aus Gusseisen anstelle von Holz produzierten: eine Innovation.
Dieses Unternehmen wurde 1910 von Alfred Flender, einem Düsseldorfer Fabrikanten, übernommen. Er erweiterte die Produktion auf Drehteile, Zahnräder, Kupplungen usw. Alfred Flender erwies sich als fähiger Unternehmer. Das Werk in Bocholt expandierte und Flender konnte das Unternehmen, auch durch Zukäufe u.a. im Ausland, kontinuierlich vergrößern. Die Herstellung von Antriebs- und Getriebesystemen wurde ein wichtiger Betriebszweig.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Unternehmen weitgehend zerstört, aber Alfred Friedrich Flender, der Sohn des Firmengründers, nahm die Geschäfte nach dem Krieg wieder auf. In den 1970er und 1980er Jahren richtete sich das Unternehmen noch stärker international aus und gründete – meist durch Übernahmen – Niederlassungen in Frankreich, den USA, Brasilien, Indien und China. Der Konzern beschäftigte in jenen Jahren insgesamt rund 10.000 Menschen, etwa 2.000 davon in Bocholt, und arbeitete im Auftrag vieler unterschiedlicher Branchen.
Ende des vorigen Jahrhunderts wurde die Gießerei in Bocholt demontiert und es folgte eine umfassende Renovierung der Bocholter Niederlassung. Ein neuer Geschäftszweig gewann zunehmend an Bedeutung: der Bau von Anlagen für Windenergie.
Nach mehreren Übernahmen, bei denen der Name Flender für einige Jahre durch Siemens ersetzt wurde, ist das Unternehmen nun Teil eines amerikanischen Konzerns und der Name Flender ziert wieder stolz die Fassade des riesigen Firmenkomplexes.